Das «Daniele» – kulinarisches Kleinod
Von Herbert Huber
Mit «so schön, dass wir uns wieder einmal begegnen» begrüsste mich der quirlige und sympathische Daniele Apruzzese. Und gleich gratulierte ich Ihm zu seiner 13 Punkte Bewertung im beachtenswerten Gastroführer Gault et Millau. Da hatte das Team von Urs Heller einmal mehr eine gute Nase.
Aber die Gäste anscheinend auch. So ist die Auszeichnung auch Ansporn zu weiteren Taten.
Nun, der 45-jährige Italiener (notabene schon 23 Jahre in der Schweiz) darf auf sein kulinarisches Kleinod am Kauffmannweg 16 stolz sein. Wobei ein spürbarer Stolz auch für die authentische Küche verbunden ist. Alles in Allem ist das «Daniele» eine kleine feine Oase der gastronomischen Harmonie in Reinkultur.
Angefangen, es war Mittag und wir zu dritt, beim herrlichen Brot. Gepostet gleich um die Ecke bei «Bread Love». Die luftigen, vom 42 Stunden geruhten Teig Scheiben, getunkt in seinem hauseigenen extra vergine Olivenöl «Casal Monte», sind eine wahre Verführung.
Ein Tatar vom Rind gefällig? «Sicher, aber keines mit Zwiebeli , Kapern, Gürkli und mehr Umlegtes, sondern ein «Carne Cruda» – a la minute grob geschnittenes junges Rindfleisch» – So klärte mich Daniele auf. Schlicht angerichtet mit mit einem Eigelbklecks auf dem Teller zum tunken und etwas würzen mit Salz, Pfeffer und Chili. Herrlich. So blieb ich beim Rind und erfreute mich an der Tagliata von einem Piemonteser Entrecôte – schön à point gebraten und auf dünn geschnittenen leicht gebratenen Zucchinistreifen drapiert. Dazu halt noch einmal Brot.
Trotzdem blieb noch Platz für ein, wo gibt es das noch, luftiges Baba al Rum, ein Klassiker aus Napoli.
(Baba al Rum ist ein hoher, runder Napfkuchen aus süssem Hefeteig, der nach dem Backen mit einer Mischung aus Läuterzucker und Rum getränkt wird. Der Name dieses französischen Kuchens ist vermutlich von der russischen Babuschka, kurz Baba, für Grossmutter entlehnt). Oder aber die italienische Version: (Babà Napoletano), was eigentlich zu Daniele gehört inklusive Nationalstolz, eben.
Super war’s bei Dir lieber Daniele. Weiter so. Sei dankbar deiner Familie, welche Dir die Liebe zu den Produkten und dem Kochen beigebracht haben. Man spürt, dass Du Menschen magst, ein hervorragender Gastgeber – Arrivederci.